Die Augenprothese aus Glas ist eine Einzelanfertigung, individuell für ihren Träger hergestellt, naturgetreu nachgebildet und exakt an die Augenhöhle des Patienten angepasst!
Als Grundmaterial wird in Deutschland ein hochwertiges Spezialglas (Kryolithglas) verwendet, welches eine absolute Gewebe- und Schleimhautverträglichkeit aufweist. Es ist als Medizinprodukt durch umfangreiche Materialtests zugelassen und erfüllt alle Anforderungen des Medizinproduktgesetzes ( ). Die Glasoberfläche ist absolut hart und glatt und ermöglicht somit einen optimalen Tragekomfort und eine exzellente Benetzung durch die Tränenflüssigkeit.
Die Kostenübernahme erfolgt durch ein vom Augenarzt verordnetes Rezept!
Bedingt durch die Einwirkung der Tränenflüssigkeit und anderer Umwelteinflüsse (mechanische Belastungen) verschleißt die Oberfläche der Prothese. Die Tragedauer einer Glasaugenprothese beträgt durchschnittlich 1 Jahr.
Nach dieser Zeit ist eine Erneuerung sowohl aus medizinischer als auch aus ästhetischer Sicht empfehlenswert.
Funktionelle Störungen des Lidapparates, mangelnde Reinigung und Pflege oder auch eine staubige Umgebung (z.B. Bäcker, Bauarbeiter) können die Tragedauer negativ beeinflussen und auch verkürzen. Eine abgenutzte Prothese kann chronische Reizungen der Bindehaut zur Folge haben. Solche entzündlichen Prozesse können auch das verbliebene Auge in Mitleidenschaft ziehen, weshalb wir empfehlen die Prothese jährlich zu erneuern. Bei Kindern wachstumsbedingt etwa alle 6 Monate.
Bei jeder Neuanfertigung ist es außerdem möglich, auftretende Veränderungen des Prothesensitzes aufzufangen und somit wieder eine bessere kosmetische Wirkung zu erzielen.
Jede Augenprothese wird täglich mit klarem, lauwarmen Wasser gesäubert. Bewährt hat sich auch Kontaktlinsenflüssigkeit - gerade auch auf Reisen oder im Urlaub. Die Reinigung sollte niemals mit heißem oder unter fließendem Wasser über einem Waschbecken erfolgen (Bruchgefahr!).
Ein regelmäßiges Abspülen (ggf. täglich) nach Möglichkeit unmittelbar vor erneutem Einsetzen, ist oft ausreichend.
Bei hartnäckigen Verschmutzungen können Augenprothesen aus Glas mit Essig gereinigt werden. Vergessen Sie hier bitte nicht, danach gründlich zu spülen.
Grundsätzlich sollte das Kunstauge Tag und Nacht getragen werden. In manchen Fällen empfiehlt es sich jedoch ohne Augenprothese zu schlafen (z.B. bei Druckschmerzen). Wird die Prothese aus bestimmten Gründen abends entfernt, bewahrt man sie gereinigt und trocken auf.
Jede Augenprothese hat ihre signifikante Form. Normalerweise zeigt der kürzere oder schmale Teil zur Nase.
Die Augenprothese setzt sich meist von selbst in die richtige Lage. Gegebenenfalls empfiehlt es sich, den korrekten Sitz durch leichten, kreisförmigen Fingerdruck (auf die Augenprothese) zu erzielen.
Das Herausnehmen kann mit Hilfe eines speziellen Häkchens oder per Sauger erfolgen, welche man vom Augenprothetiker erhalten kann.
Die Beweglichkeit ist immer von der Art der Verletzung, der Operationsmethode und den anatomischen Besonderheiten abhängig. Im günstigsten Fall bewegt sich das Kunstauge relativ gut mit.
Durch seine Lage in der Augenhöhle ist das Kunstauge gut geschützt und kann auch bei sportlichen Aktivitäten oder bei Saunabesuchen bedenkenlos getragen werden. Aus Sicherheitsgründen empfehlen wir aber bei Ballsportarten oder beim Schwimmen das Tragen einer geeigneten Schutzbrille.
Um Beschädigungen oder Bruch zu vermeiden, sollte jede Manipulation über einer weichen Unterlage (eventuell Handtuch) erfolgen. Vorsicht ist über dem Waschbecken, über Fliesen oder bei Steinfußböden geboten.
Fällt es auf harten Untergrund wie Waschbecken oder Fliesen kann es zerbrechen!
Die individuelle Anfertigung und Anpassung erfolgt stets im Beisein des Patienten und beträgt ca. 1-2 Stunden. Es kann dann meistens in nur einer Sitzung behandelt werden und im Anschluss kann der Patient die Augenprothese gleich einsetzen und mitnehmen.
Um den normalen Verschleiß Ihrer Augenprothese und die damit verbundenen Einschränkungen so gering wie möglich zu halten, ist eine regelmäßige Erneuerung immer notwendig. Diese kann einmal pro Jahr erfolgen und wird von den Kostenträgern/ Krankenkassen als durchschnittliche Tragedauer anerkannt!
Wird jedoch innerhalb eines Jahres eine zweite Augenprothese benötigt, so muß ein neues Rezept mit dem Vermerk "Bruch" der Kasse zur Genehmigung vorgelegt werden.
Bei Kindern sind wachstumsbedingt die Versorgungsintervalle etwas kürzer.
Nachfolgende Zeiten sind jedoch nur als allgemeine Richtwerte anzusehen.
1- 2 Jahre ca. 2 - 4 Monate
ab 2 Jahre ca. 4 - 6 Monate
ab 12 Jahre ca. 9 - 12 Monate
ab 16 Jahre ca. alle 12 Monate
Die Entfernung des Auges erfolgt in der Regel in einer augenärztlichen Fachklinik. Anschließend vereinbaren sie einen Termin in unserer Praxis und wir übernehmen dann die weitere Betreuung. Dies beginnt mit dem Einsetzen einer provisorischen Augenprothese etwa 10 Tage nach Operation und einer gründlichen Beratung und Behandlungseinweisung. Nach weiteren 2–3 Wochen erhalten sie dann den nächsten Termin zur Anpassung der endgültigen Augenprothese. Zusätzlich empfehle ich immer die Anfertigung einer weiteren Prothese nach ca. 6 Monaten. Bis dahin können weitere Veränderungen der Augenhöhle auftreten die eine Neuanpassung sinnvoll machen. Die erste Prothese kann dann im Notfall (Bruch oder Verlust) auch als „Notreserve“ dienen, was vielen Patienten ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit im Umgang mit ihrer neuen Situation gibt.
In manchen Fällen sind leider keine optimalen Ergebnisse möglich. Das liegt oftmals an der Art und Weise des Verlustes des Auges und an den anatomischen Gegebenheiten der Augenhöhle. Falls keine prothetische Optimierung mehr gemacht werden kann, ist oftmals eine rekonstruktive Korrektur-OP indiziert wie z.B. Lidkorrekturen, Schleimhautplastiken, sekundär Orbitaimplantate etc.!
Bewährte und zu empfehlende Mittel zur zusätzlichen Befeuchtung des Auges und der Augenprothese sind:
VIDISIC Augengel, CORNEREGEL Augengel, Bepanthen Augensalbe
Des Weiteren sind sämtliche handelsüblichen Augentropfen ebenfalls verwendbar.